dauerhaft

Treffpunkt:

Verschiedene Stellen am Strand vor Warnemünde

Organisator:

EUCC- Küsten Union Deutschland e.V. , Tourismuszentrale Rostock und Warnemünde
Kontaktperson: EUCC-D
E-Mail: meeresmuell@eucc-d.de
Telefon: 03815197279

Kippen als Stimmzettel für einen sauberen Strand

Küstenregionen sehen sich zunehmend mit dem Thema Müll im Meer konfrontiert, etwa durch angeschwemmten Plastikmüll oder liegengelassene Zigarettenkippen. Zigarettenkippen stellen in Warnemünde die häufigste Müllform dar, wie Strandsammlungen ergeben haben.

Ein Pilotprojekt zwischen dem Verein EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. (EUCC-D) und der Tourismuszentrale Rostock und Warnemünde will Rauchern nun Dampf machen: Raucher werden animiert, ihre Kippen in den „Ostsee-Ascher“ zu entsorgen statt sie im Sand auszudrücken und liegenzulassen. Der Ostsee-Ascher ist eine gelbe Sammelbox, die zunächst an drei Strandaufgängen in Warnemünde aufgestellt und getestet wird. Sie soll zum einen auf das Problem der Zigarettenkippen aufmerksam machen und zum anderen den Zigarettenmüll am Strand reduzieren. Die Strandabschnitte mit den gelben Sammelboxen wurden nicht zufällig ausgewählt, sondern spiegeln die Bereiche höchster Belastung wider. Das ergaben regelmäßige Müllsammlungen des Leibniz-Institutes für Ostseeforschung Warnemünde und der EUCC-D. So fand das Team im letzten Jahr zwischen 2 und 18 Kippen pro 10 Quadratmeter, wobei die höchsten Mengen im mittleren Strandbereich und am Grillstand nachgewiesen werden konnten.

Aufgrund ihrer Größe können Zigarettenkippen nur stark erschwert von der täglichen Strandreinigung erfasst werden. Sie werden nicht abgebaut sondern zerfallen in immer kleiner werdende Plastikteile, die später ins Wasser oder in die Nahrungskette gelangen können. Dadurch stellen sie eine Gefahr für die Gesundheit und die Umwelt dar.

Der „Ostsee-Ascher“, der nun erstmalig in Mecklenburg-Vorpommern zum Einsatz kommt, stammt aus Großbritannien und wird dort Ballot Bin genannt. Er ist eine Kombination aus Abstimmungssystem und Aschenbecher. Ein Wahlsystem fördert die Nutzung des Aschenbechers, indem der Benutzer durch die Wahl einer von zwei Antwortmöglichkeiten seine Zigarettenkippe entsorgt. Jeder Behälter hat ein Fenster, in dem die gesammelten Zigarettenkippen angezeigt werden, so dass eine Meinungsumfrage generiert wird, die sicht- und kommunizierbar ist. Damit sollen die Raucher in einer humorvollen und nicht aufgedrängten Art und Weise aus ihrer gewohnten Routine gebracht werden und eine positivere Verhaltensweise übernehmen.

Im Rahmen des Projektes hat die Tourismuszentrale insgesamt 5 Sammelboxen an 3 Standorten aufgestellt. Den Erfolg wird die EUCC-D messen: Mittels regelmäßigen Sammlungen und Befragungen von Rauchern am Strand wird der EUCC-D die Sichtbarkeit der Boxen und die Akzeptanz und Motivation der Raucher evaluieren. Bis zum Saisonende wollen die Partner so prüfen, ob die gelben „Ostsee-Ascher“ ein Erfolgsrezept gegen die Zigarettenkippen sein können und auch an anderen Strandaufgängen aufgebaut werden.